Die hohe Nachfrage nach faserbasierten Verpackungen ist auf ein gestiegenes Umweltbewusstsein sowie Regularien zur Förderung der Nachhaltigkeit zurückzuführen. Trotz der zahlreichen Vorteile von faserbasierten Substraten - darunter hohe Verfügbarkeit, Nachhaltigkeit und Vielseitigkeit - bieten diese keine nennenswerte Schutzbarriere gegen das Eindringen von Gasen oder Flüssigkeiten. Vor allem im Bereich der Lebensmittelverpackungen ist das kritisch, da Sauerstoff und Feuchtigkeit zum Verderb führen können. Die gängige Lösung besteht darin, faserbasierte Substrate mit Polymer-Schutzschichten gegen das Eindringen von Gasen und Feuchtigkeit auszustatten. Diese Materialien sind jedoch nicht nur ressourcenbeschränkt und umweltschädlich, sondern behindern auch die Wiederverwertbarkeit des Papiers. Die Wissenschaftler des Fraunhofer IVV forschen daher an einem Biowerkstoff, der alle notwendigen Eigenschaften für die Herstellung einer Verpackung für empfindliche Lebensmittel in sich vereint. Erstmals wurde jetzt am Fraunhofer IVV erfolgreich eine biobasierte Formulierungsrezeptur entwickelt, die nach der Beschichtung auf Papier eine sehr gute Wasserdampfbarriere mit hoher Flexibilität und Verarbeitbarkeit aufweist.
Referenten:
Dr. Thomas Herfellner, Abteilungsleiter Verfahrensentwicklung pflanzliche Rohstoffe
Dr. Cornelia Stramm, Abteilungsleiterin Materialentwicklung