Mineralölkomponenten MOSH und MOAH migrieren in Lebensmittel
Die Mineralölkomponenten mineral oil saturated hydrocarbons (MOSH) und mineral oil aromatic hydrocarbons (MOAH) gelangen vor allem durch mineralölhaltige Druckfarben aus dem Zeitungsdruck in den Papierrecyclingkreislauf und somit auch in altpapierhaltige Verpackungen für den Lebensmittelkontakt. Von hier aus können die potenziell krebserregenden Substanzen in die Lebensmittel migrieren. Die Analytik von MOSH und MOAH erweist sich als schwierig, da es sich um Substanzgemische nicht genau bekannter Zusammensetzung handelt. Herkömmliche Ansätze zur Vorhersage der Migrationsvorgänge sind allerdings zu ungenau.
Neue Analytik-Ansätze zur Minimierung der MOSH/MOAH-Migration
Ziel ist es, Leitlinien zur Minimierung der MOSH/MOAH-Migration für bisherige Verpackungslösungen und Grundlagen für neue Vermeidungsstrategien zu erarbeiten. Sie sollen Wirtschaftsunternehmen ermöglichen, bereits eingesetzte Verpackungslösungen bezüglich Mineralölkomponenten auf Lebensmittelkonformität zu bewerten sowie zur Klärung beitragen, ob und wenn ja, welche Minimierungsmaßnahmen für MOSH und MOAH durch neue Verpackungslösungen (Barriereschichten, Innenbeutel, Adsorberlösungen oder Frischfaserverpackungen) erforderlich sind.
Vorhersagemodelle zur Mineralölmigration minimieren den Aufwand für analytische Messungen
Zur Zielumsetzung ist die Bearbeitung mehrerer Teilbereiche notwendig. Diese setzen sich zum einen mit Barrieremessungen und zum anderen mit Stofftransportvorgängen aus Lebensmittelverpackungen in Lebensmittel als auch im Lebensmittel selbst auseinander. Hierbei werden Lebensmittel unterschiedlicher Phasenzusammensetzung untersucht, um eine breite Übertragbarkeit der Ergebnisse zu erreichen. Zur Umsetzung werden geeignete Testsysteme (Lebensmittelsimulanzien, Testbedingungen, Barriereprüfungen) etabliert. Die aus den Experimenten resultierenden Ergebnisse sind die Grundlagen für entsprechende Modellierungen und die Entwicklung von Vorhersagemodellen. Die Vorhersage der Mineralölmigration schafft die Voraussetzung, die analytischen Untersuchungen der Unternehmen auf Messungen der Ausgangskontamination und stichprobenartige Überprüfungen der Modellierungsergebnisse zu beschränken.
Unternehmen können mit effizienten Leitlinien die Mineralölmigration minimieren
Das Vorhersagemodell zur Migration von Mineralölkomponenten gibt Unternehmen Leitlinien an die Hand, mit denen die Mineralölmigration minimiert werden kann. Somit kann verhindert werden, dass Lebensmittel mit kritischen Substanzen aus der Verpackung belastet werden. Lebensmittelverpackungen erhalten damit eine höhere Sicherheit.