Mehr und mehr füllen vorgeschnittenes Obst und Gemüse oder bereits zubereitete gekühlte Produkte die Regale der Supermärkte. Um diese Lebensmittel dem Konsumenten geschützt und haltbar anbieten zu können, sind speziell angepasste Verpackungen nötig. Einen optimalen Schutz für diese Produkte bieten aktive und intelligente Verpackungen.
Das Forschungsprojekt NextGenPack hat zum Ziel maßgeschneiderte Verpackungen mit aktiven und intelligenten Funktionen zu entwickeln. Der Fokus liegt besonders auf der Steigerung der Ökoeffizienz der verpackten Produkte. Allein durch die Verlängerung der Haltbarkeit aufgrund einer optimierten Verpackung wird hier ein Beitrag geleistet. Eine wichtige Rolle spielt auch die Wahl des Verpackungsmaterials nach den Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit, der Recyclingfähigkeit und der Nutzung biobasierter Rohstoffe. Die aktiven und intelligenten Funktionen der Verpackungen werden gezielt auf die Stoffvorgänge in den verpackten Lebensmitteln durch die Integration von Biomolekülen in die Materialien erreicht. Als Feuchteregulator kann z. B. Zucker eingearbeitet werden, als Sauerstoffabsorber organische Säuren. Verschiedene natürliche Aromastoffe lassen sich als antimikrobielle Substanzen nutzen und pflanzliche Proteine können sogar aufgrund ihrer elektrischen Eigenschaften in einer Beschichtung als RFID-Sensoren genutzt werden.
Basierend auf diesem Konzept werden Rechenmodelle zur Simulation der Verpackungsfunktionalität entwickelt. Im Modell werden Stofftransportvorgänge mit der Haltbarkeitsprognose der Produkte kombiniert. Das Resultat der Entwicklung soll eine Abschätzung zur Haltbarkeit von verpackten Lebensmitteln sein auf Basis der Zusammensetzung des Verpackungsmaterials als auch deren Dimensionierung. Dadurch sollen sowohl die Anzahl der Experimente als auch Produktverluste minimiert werden.
Das deutsch-französische Projektkonsortium besteht aus den –Firmen Mondi Technologies, Gartenfrisch Jung GmbH und Tageos SAS sowie , dem Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV, dem South Institute of Electronic und dem Carnot Institute Bioenergies, Biomolecules and Biomaterials 3BCAR (Joint Research Unit on Agropolymer and Emerging Technologies, Montpellier). Die Förderung des deutschen Teilprojektes erfolgt über das BMBF, das Projekt endet 2015