Assistenzsystem zur kooperativen Entwicklung von Human Machine Interfaces

FORSCHUNGSPROJEKT

Projekt KoHMIdes

Herausforderung

  • ständig steigende Komplexität von Produktionsprozessen
  • unzureichende/zu späte Berücksichtigung der Arbeitsrealität des Bedienpersonals beim Entwicklungsprozess von HMI
  • Risiko von Fehlbedienungen und dadurch verursachten Stillstandzeiten  

Forschungsergebnis

  • Methode zur kooperativen Entwicklung von aufgabengerechten HMI durch Entwickelnde und Nutzende
  • softwaregeleitete Aufgabenanalyse und Co-Design-Tool
  • Umsetzung in Software-Demonstrator  

Nutzen

  • verringerte Entwicklungskosten
  • bessere Passung von Nutzungsanforderungen und HMI
  • geringeres Risiko für Fehlbedienungen und beschleunigte Störungsbehebung
  • Reduzierung von Stillstandzeiten, Ausschuss und resultierenden Kosten

 

Abbildung eines HMI
Förderlogo BMWK

Herausforderungen beim Design nutzungszentrierter HMI

 

Aufgabengerecht gestaltete Bedienschnittstellen (Human Machine Interfaces, HMI) sind für eine effiziente Prozessführung elementar. Sie unterstützen die sichere und effiziente Beherrschung komplexer Produktionsprozesse und fördern das Verständnis der Prozesszusammenhänge.

Die Gestaltung im Austausch mit den Nutzenden, auch menschzentriertes Design (User-centered Designs/UCD) genannt, ist in Normen und Richtlinien verankert, wird jedoch aktuell für Produktionsmaschinen selten oder erst am Ende des Entwicklungsprozesses umgesetzt. Gründe dafür sind fehlende Kommunikationswege, Überlastung oder fehlendes Bewusstsein in den Entwicklungsabteilungen.

Die resultierenden Bedienkonzepte von Maschinen und Anlagen sind dadurch oft nicht am Bedarf der Nutzenden orientiert und fehlerbelastet, da frühe Testschleifen fehlen. Die Kosten für Änderungen eines suboptimalen HMI steigen jedoch entlang des Entwicklungsprozesses aufgrund aufwändiger Iterationsschleifen stetig an. Dadurch sinkt die Effizienz des Entwicklungsprozesses und die Qualität der Bedienoberflächen.

 

Assistenzsystem für einen effizienten Entwicklungsprozess

 

Im Forschungsprojekt KoHMIdes wird eine Methode zur kooperativen Entwicklung von aufgabengerechten HMI für Maschinen im industriellen Produktionsbereich erarbeitet, die eine Lösung für dieses Problem bietet.

Im Fokus des Forschungsprojektes steht dabei neben dem sukzessiven Abbau von Kommunikationsbarrieren zwischen den Entwicklungsabteilungen der Maschinenbauunternehmen und dem Anwendungspersonal der produzierenden Unternehmen auch der interdisziplinäre Austausch zwischen Entwicklung und Anwendung entlang des gesamten Prozesses.

Umgesetzt wird die Methode mittels eines Softwaredemonstrators, der den Austausch der beteiligten Unternehmen ermöglicht und anleitet.

Funktionalitäten:

  • Softwaregestützte Aufgabenanalyse: angleleitete hierarchische Analyse der Arbeitsaufgaben der Nutzenden
  • Co-Design-Tool: synchrone Bewertung und Gestaltung von HMI-Modellen
  • Datenbank-Server: Ermöglicht die Speicherung von Daten entlang der Projektphasen
  • Datensicherheit und Dateneigentum: optimale Balance zwischen unternehmensübergreifenden Synergien und unternehmensinternem Know-how

 

Kostenreduktion, hohe Gebrauchstauglichkeit und projektübergreifende Learnings

 

Durch das Assistenzsystem werden Maschinenhersteller im eigenen HMI-Entwicklungsprozess unterstützt. Die HMI-Konzepte sind von Anfang an an den Bedarfen der Nutzenden orientiert und Designprobleme können durch das kontinuierliche Feedback früher entdeckt und so kostengünstig behoben werden. Darüber hinaus kann auch auf die Erfahrungen vorheriger Projekte zurückgegriffen werden.

Die durch KoHMIdes erhöhte Gebrauchstauglichkeit der HMI verringert das Risiko für Fehlbedienungen, beschleunigt die Störungsbehebung und ermöglicht eine proaktive Vermeidung von Störungen. Dadurch werden Stillstandzeiten und damit verbundene Kosten reduziert.

Gleichzeitig ermöglichen aufgabengerecht gestaltete HMI ein erleichtertes Prozessmonitoring, eine bedarfsgerechte Prozessoptimierung und eine signifikante Verringerung des Lernaufwands für neues Bedienpersonal.

Von den Ergebnissen des Forschungsprojektes können auch Softwareunternehmen profitieren, indem sie die Methodik in ihre Dienstleistungsprojekte integrieren.

 

Projektlaufzeit: 02/2023 bis 08/2025
Förderkennzeichen: IGF 22834 BR / 1

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