Nachhaltige Verpackungslösungen für den Qualitätserhalt von oxidationsempfindlichen Schokoladen

FORSCHUNGSPROJEKT »Chocopack«

Faserbeschichtete Papierverpackungen für Schokolade

Geschmolzene Schokolade in einem Glasschälchen, Kakaopulver in einer Holzschippe, eine grße Kakaobohne mit Schale und kleine Kakaobohnen ohne Schale, dunkle Bruchschokolade und ein Stapel von Schokoladentafeln verziert mit einer Zimtstange und Sternanis
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Nachhaltigkeit und Produktschutz für die Verpackung von Schokolade

Vegane Schokolade und Milchschokolade enthalten physiologisch wertvolle ungesättigte Fettsäuren. Qualitätsverluste hinsichtlich Farbe und Geschmack können zum Beispiel durch chemische Vorgänge wie Oxidation oder Maillardreaktionen hervorgerufen werden, welche sich durch ein passendes Verpackungskonzept vermindern lassen. Verpackungen aus Verbundfolien mit besonderen Barriereeigenschaften entsprechen jedoch meist nicht dem Nachhaltigkeitsgedanken, da sie nur mit erheblichem Aufwand recycelt werden können. Biobasierte recyclingfähige oder kompostierbare Verpackungen erfüllen demgegenüber häufig nicht die funktionalen Anforderungen an hochsensible Produkte und bieten keinen ausreichenden Produktschutz. Eine vielversprechende Alternative stellen faserbasierte Beschichtungen mit einer hohen Aroma- und Sauerstoffbarriere dar.

Biobasierte Verpackung für vegane und milchbasierte Schokoladen

Im Rahmen des Verbundvorhabens ChocoPack soll eine produktoptimierte Verpackung für Schokoladen auf Basis von Papier bzw. Pappe unter Verwendung spezieller Faserbeschichtungen für eine hohe Aroma- und Sauerstoffbarriere entwickelt werden. Die Faserbeschichtungen können in entsprechenden Recyclingprozessen entfernt werden und sind somit wiederverwertbar.

Für die Bestimmung der Anforderungen an die Verpackung werden am Fraunhofer IVV vegane sowie milchbasierte Schokoladenmuster hergestellt und deren Anfälligkeit gegenüber Sauerstoff, Feuchte, Temperatur und Licht im Rahmen von Lagertests ermittelt. Dafür stehen ein Technikum für die Herstellung von Schokoladen und Labore mit verschiedenen Messtechniken zur Erfassung der Qualitätsveränderungen sowohl bei den Rohstoffen als auch bei den Schokoladen zur Verfügung. Auf Grundlage der Ergebnisse werden die Anforderungen an die Barriereeigenschaften der faserbasierten Verpackung für einen optimalen Qualitätserhalt abgeleitet.

Faserbasierte Barriereschichten für den Qualitätserhalt von Schokoladen

Entsprechend dieser Vorgaben werden vom belgischen Forschungspartner Celabor kostengünstige faserbasierte Verpackungen hergestellt und die Schokoladen abgepackt. In einem Lagertest wird die Haltbarkeit der hergestellten Schokoladenprodukte in ihren neuen Verpackungen wissenschaftlich untersucht.

Die Überprüfung der Lebensmittelkonformität der neuen Verpackung ist ebenfalls Bestandteil dieses Forschungsprojektes: Neben der Bestimmung der Barriere gegenüber Wasserdampf und Sauerstoff wird auch die Migration von Aromakomponenten sowie Mineralöl bestimmt und bewertet.

Insgesamt soll das Projekt dazu beitragen, die wesentlichen Verderbsprozesse von veganen sowie milchbasierten Schokoladen zu bestimmen und ein darauf ausgelegtes optimales nachhaltiges Verpackungskonzept zu entwickeln und testen.

Vor allem Hersteller von Schokoladen sowie Verpackungsunternehmen werden von der Entwicklung der nachhaltigen und umweltfreundlichen Verpackung profitieren. Deren Nutzung ist jedoch auch für andere empfindliche Produkte denkbar.

Projektlaufzeit:

2022 bis 2024

Projektträger / Zuwendungsgeber:

Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (über Industrievereinigung für Lebensmitteltechnologie und Verpackung IVLV), Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Cornet / IGF international

Projektpartner:

  • Fraunhofer IVV, DE
  • Celabor, BE
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Logo der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen AiF