Post-Consumer-Rezyklat aus Altfahrzeugen gewinnen und den Materialkreislauf schließen

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Einen wichtigen Meilenstein haben wir im Kunststoffrecycling erreicht und gemeinsam mit Audi die Kunststoffsortierung aus Altfahrzeugen erfolgreich pilotiert. Für die Automobilhersteller wird es damit leichter, die Vorgaben der europäischen Fahrzeugrichtlinie zu erfüllen. Diese wird gerade überarbeitet und sieht vor, dass künftig 25 Prozent des Kunststoffgewichts in neuen Fahrzeugen aus Post-Consumer-Recycling (PCR) Kunststoffen bestehen, ein Viertel davon aus Altfahrzeugen.

Reste eines Autospiegels und verschiedene Rezyklate

So funktioniert die herausfordernde Sortierung der Kunststoffe aus Altfahrzeugen, die einen hohen Anteil an Verbundmaterialien und schwarzen Bauteilen enthalten:

  • Die wertvollen Thermoplaste wie z.B. PC/ABS werden aus Shredderrückstandsfraktionen über mechanische Verfahren und laserspektroskopische Sortierung auf ca. 80-90% angereichert und
  •  mit dem von uns entwickelten lösemittelbasierten Recyclingverfahren weiter aufgereinigt und ein hochreines Rezyklat zurückgewonnen. Dabei wird das von Fraunhofer IVV und CreaCycle gemeinsam entwickelte Lösungsmittelgemisch CreaSolv®¹ eingesetzt.
  •  Anschließend wird das Rezyklat z.B. mit Neuware und Additiven zu einem PC/ABS mit hohem PCR-Anteil compoundiert und wird so sogar den hohen Anforderungen für den Wiedereinsatz im Fahrzeuginterieur gerecht.

Mehr über die Kreislaufführung von PC/ABS-Blends lesen Sie in dem Artikel »Pilotversuch erfolgreich - Physikalisch recyceltes Post-Consumer-Rezyklat aus Altfahrzeugen«, den Sie in der aktuellen Ausgabe 12/2024 der Zeitschrift Kunststoffe finden.

Das lösemittelbasierte Recyclingverfahren kann aber noch weit mehr: Mit ihm können auch verschiedenste Kunststoffabfälle der Branchen Verpackung, Elektronik, Bau und Textil zu hochreinen Kunststoffrezyklaten verarbeitet werden. 

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