Innovationspartnerschaft für Lebensmittel- und
Verpackungssysteme der Zukunft
Der flämische Ministerpräsident, Matthias Diependaele, sowie Vertreter führender Branchenverbände und Unternehmen aus den Bereichen Lebensmittel, Verpackung, Maschinenbau, Chemie, Holz und Textil informierten sich am Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV über technologische Neuheiten in den Bereichen Lebensmittelentwicklung, Verpackung und Recycling. Der Besuch bildete den Abschluss einer mehrtägigen Delegationsreise durch Bayern und unterstrich die wachsende Bedeutung internationaler Partnerschaften für eine nachhaltige und krisenresistente Industrie in Europa.
Europäische Versorgungssicherheit stärken
»Das Fraunhofer IVV ist eine wichtige Inspirationsquelle für Unternehmen in Flandern«, betonte Ministerpräsident Matthias Diependaele. Im Mittelpunkt der Gespräche stand das gemeinsame Engagement für zukunftsorientierte Lebensmittel- und Verpackungssysteme – Themen, deren Tragweite für Europa vor allem im Hinblick auf technologische Souveränität und die Versorgungssicherheit der Bevölkerung immer deutlicher wird.
Prof. Andrea Büttner, geschäftsführende Direktorin des Fraunhofer IVV, erklärte: »Die Lebensmittel der Zukunft müssen regional, nachhaltig, lagerfähig, leicht und krisenresistent sein. Zudem müssen wir Restströme viel effektiver nutzen. Wenn wir die Produktentwicklung nach diesen Kriterien ausrichten und gleichzeitig die Verpackungen und deren Recycling sinnvoll mitdenken, ist das eine einzigartige Chance, um wertvolle Ressourcen im Kreislauf zu führen und Europas langfristige Versorgung sowie Souveränität zu sichern. Dieses Ziel verfolgen wir gemeinsam mit unseren flämischen Partnern.« Ministerpräsident Diependaele ergänzte dazu: »Dank der Expertise und des Know-hows des Instituts haben sich wertvolle Verbindungen zu unserer Industrie entwickelt.«
Als sichtbares Zeichen dieser Zusammenarbeit signierten das Fraunhofer IVV und mehrere flämische Partnerorganisationen – Fevia Flanders, Flanders’ FOOD und Pack4Food – ein Memorandum of Understanding (MoU), um die Kooperation in den Bereichen Lebensmitteltechnologie und nachhaltige Verpackung weiter auszubauen.
Ernährungs-, Verpackungs- und Recyclingkonzepte der Zukunft
Während des Besuches erhielten die rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer außerdem Einblicke, wie das Fraunhofer IVV Industriepartner bei der Produktentwicklung und -optimierung unterstützt. Aktuelle Entwicklungen reichen von pflanzenbasierten Alternativen zu Milch- und Fleischprodukten bis hin zu fettarmen Formulierungen und funktional angereicherten Lebensmitteln.
Dabei wird die Verpackungsentwicklung stets als integraler Bestandteil des Produktdesigns betrachtet. Gemeinsam mit Industriepartnern entwickelt das Fraunhofer IVV Verpackungslösungen, welche Ressourceneffizienz, Produktschutz und Recyclingfähigkeit vereinen und dabei auch auf neuartige, mitunter bio- oder faserbasierte Materialien setzen. Ein weiterer Fokus liegt auf fortschrittlichen Recyclingtechnologien, einschließlich eines wegweisenden, lösemittelbasierten Verfahrens, welches die Rückgewinnung reiner Plastik-Polymere aus Mehrschichtverpackungen ermöglicht und damit erstmals Materialkreisläufe schließt.
Nadia Lapage, Generaldirektorin von Fevia Flanders, zeigte sich erfreut: »Mit der Unterzeichnung des MoUs adressieren wir gemeinsame Herausforderungen. Nur durch enge Zusammenarbeit und Wissensaustausch zwischen Forschungseinrichtungen und Innovationsplattformen wie dem Fraunhofer IVV, Pack4Food und Flanders’ FOOD lassen sich Lösungen entwickeln, welche die Resilienz unserer Lebensmittelindustrie stärken und den Übergang zu zukunftsfähigen Lebensmittel- und Verpackungssystemen vorantreiben.«
Letzte Änderung:
Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV