Einsatz von Ölgewinnungsrückständen zur Herstellung qualitativ hochwertiger Fischfuttermittel

FORSCHUNGSPROJEKT »Örüfimi II«

Nachhaltiges Fischfutter aus Reststoffen der Ölproduktion

© Dalmatin - Fotolia.com

Erhöhung der Nachhaltigkeit von Aquakulturen durch Einsatz von pflanzlichen Reststoffen

Die Fischproduktion in Aquakultur nimmt mehr und mehr zu und damit auch der Bedarf an einer nachhaltigen Produktion. Die eingesetzten Futtermittel spielen hier eine nicht zu verachtende Rolle. Hauptbestandteile herkömmlichen Fischfutters sind Fischöl und Fischmehl, die aufgrund der Überfischung der Meere eine immer knapper werdende Ressource darstellen. Ersetzt man diese Komponenten mit nachwachsenden Rohstoffen, insbesondere mit Reststoffen aus der Pflanzenölproduktion, kann die Nachhaltigkeit der Aquakulturen wesentlich gesteigert werden. Der Ölpresskuchen, ein Reststoff aus der Ölsaatenverarbeitung, enthält eine erhebliche Konzentration an wertgebenden Inhaltstoffen wie Proteine, Lipide und natürliche Antioxidantien. Damit eignet er sich besonders gut als Ausgangsstoff für ein nachhaltiges nährstoffreiches Fischfuttermittel.

In dem bereits abgeschlossenen Forschungsprojekt Örüfimi konnte das Fraunhofer IVV erste Fischfuttermittel auf dieser Basis entwickeln und testen. Ziel des aktuellen Folgeforschungsprojektes ist es, die Qualität des Fischfuttermittels weiter zu steigern. Sowohl die Akzeptanz als auch die Verdaulichkeit des Fischfutters stehen im Fokus der Forschungsarbeiten, um damit hohe Wachstumsraten zu erzielen.

Die Verarbeitung der Reststoffe bestimmen die Akzeptanz und Qualität des Fischfutters

Der bei der Ölherstellung anfallende proteinreiche Presskuchen enthält neben den wertgebenden Inhaltsstoffen auch antinutritive Bestandteile, wie z.B. bitter schmeckende sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, die die Akzeptanz des presskuchenhaltigen Futtermittels verringern. Entgegenwirken kann man mit einer Abreicherung dieser Stoffe und der gleichzeitigen Zugabe von appetenzsteigernden Rohstoffen wie z.B. Muschelmehl oder Krillmehl.

Rezepturveränderungen wirken sich nicht nur auf die nutritiven Eigenschaften sondern auch auf die technofuktionellen Eigenschaften des Fischfutters aus. So sind besonders die Morphologie, die Sinkgeschwindigkeit und die mechanische Stabilität des Fischfutters wichtige Faktoren, die für einen effizienten industriellen Einsatz von Bedeutung sind.

Die Herausforderung in diesem Projekt besteht unter anderem darin, die Prozessparameter während der Extrusion wie z.B. Temperatur, Schneckendrehzahl oder Wasserzugabe so anzupassen, dass stabile Futterpellets entstehen.

 

Projektlaufzeit:

2016 bis 2019

Projektträger
/Zuwendungsgeber:

Rentenbank
/Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung BLE