Kreislaufwirtschaft für PET-Schalen

Neben der Verwendung für die Herstellung von Getränkeflaschen findet sich Polyethylenterephthalat (PET) auch in Verpackungs-Schalen, die sowohl für Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse aber auch im Non-Food-Bereich eingesetzt werden. Obwohl für PET bereits ein etabliertes und erfolgreiches Recyclingkonzept besteht, werden die PET-Schalen nicht hochwertig recycelt. Stattdessen werden sie in Leichtstoffverpackungs-Sortieranlagen (LVP) in PET-Fraktionen sortiert und anschließend zu einem erheblichen Teil der energetischen Verwertung zugeführt.

Dies wird einerseits dadurch begründet, dass viele PET-Schalen einen hohen Fremdkunststoffanteil, z. B. PE, EVOH, EVA und PUR, aufweisen, der sich nachteilig in den Aufbereitungsanlagen für PET-Flaschen auswirkt. Des Weiteren findet in den dualen Systemen auch keine Unterscheidung zwischen Food- und Non-Food-Trays statt. Dies erschwert den Wiedereinsatz der recycelten Materialien im Lebensmittelbereich.

Lebensmittelkonforme Nutzung von PET-Rezyklaten

Im Forschungsprojekt »CircuTray-UP« wird nun eine neue Sortier- und Aufbereitungstechnologie für die PET-Schalen entwickelt, um eine ressourceneffizientere Kreislaufwirtschaft zu fördern. Ziel ist es, die Recyclingquote von PET-Schalen signifikant zu erhöhen und den Einsatz von Neuware zu minimieren. Bisher können in Deutschland nur ungefähr 162 Kilotonnen der 430 Kilotonnen PET-Rezyklate wieder für Lebensmittelverpackungen verwendet werden. Mit den Ergebnissen aus dem Projekt CircuTray-Up werden weitere 120 Kilotonnen PET-Rezyklat lebensmittelkonforme Anwendung finden. Das Fraunhofer IVV ist dabei in mehreren Projektschritten involviert.

Ein erster Schritt ist die Entwicklung einer Mono-PET positiven Sortierung in den LVP-Sortieranlagen, so dass Monomaterialen gleich aussortiert und einer optimierten mechanischen Aufbereitung zugeführt werden können. Dies verbessert nicht nur die Qualität der recycelten Materialien, sondern reduziert auch den Anteil von Verunreinigungen, die den Recyclingprozess stören könnten. Die aussortierten Mehrschicht-PET-Trays werden dann mit dem am Fraunhofer IVV entwickelten lösemittelbasierten Recyclingprozess weiter aufbereitet. Durch spezielle Aufreinigungsschritte können Additive und weitere Fremdstoffe abgereichert werden.

Beide Recyclingverfahren führen zu hochwertigen PET-Rezyklaten, die für den Verpackungseinsatz mit sensiblen Packgütern wie Lebensmitteln oder Kosmetikprodukten erneut verwendet werden können. Dazu werden aus den Rezyklaten Folien hergestellt, die mit einer PET-Neuware Barriereschicht kaschiert und anschließend tiefgezogen werden. Diese Verpackungs-Trays werden von unseren Experten auf ihre lebensmittelrechtliche Konformität sowie Barrierefunktionalität überprüft.

Nachhaltige Verpackungslösungen für die Zukunft

»CircuTray-UP« trägt entscheidend dazu bei, den Materialkreislauf für PET-Schalen zu schließen und setzt neue Standards für nachhaltige Verpackungslösungen in der Lebensmittelindustrie.