Mit HBCD kontaminierte EPS-Abfälle müssen schadlos entsorgt werden
Aus Bauabfällen stammendes geschäumtes Polystyrol (Styropor® oder airpop®) ist mit dem Flammschutzmittel HBCD kontaminiert und muss nach geltendem Recht schadlos entsorgt werden. In der Regel geschieht dies durch eine thermische Behandlung. Das im EU-Förderprogramm LIFE laufende Projekt PolyStyreneLoop, an dem 64 Unternehmen und Forschungseinrichtungen beteiligt sind, überführt nun eine ökonomisch und ökologisch sinnvolle Alternativtechnologie in den industriellen Maßstab.
Der CreaSolv® Prozess macht für EPS-Abfälle ein Recycling im geschlossenem Kreislauf möglich
Der vom Fraunhofer IVV entwickelte CreaSolv® Prozess löst das geschäumte Polystyrol aus dem Abfallverbund auf und trennt das Flammschutzmittel sicher von der Polymermatrix. In der Folge wird das Flammschutzmittel sicher thermisch zerstört. Der dabei entstehende Rohstoff Brom kann anschließend für die Produktion moderner sicherer Flammschutzmittel eingesetzt werden. Die gereinigte Polystyrollösung durchläuft weitere Prozessstufen und wird zu einem flammschutzfreien Polystyrolrezyklat verarbeitet sowie zur Herstellung neuer Dämmstoffe verwendet. Damit bietet das Projekt ein Musterbeispiel für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft (Circular Economy).
Die im PolyStyreneLoop Projekt erstellte Pilotanlage, für die ein Durchsatz von 2.000 bis 3.000 Jahrestonnen geplant ist, soll 2023 in Terneuzen (Niederlande) in Betrieb gehen. Recyclingunternehmen haben somit die Möglichkeit mit Flammschutzmittel kontaminiertes Polystyrol fachgerecht und umweltschonend zu entsorgen.
Fließschema zum Prozessablauf nach dem CreaSolv® Verfahren:
Projektlaufzeit: |
2017 bis 2023 |
Projektträgerschaft / Finanzierung: |
EU - LIFE Financial instrument: Environmental and Governance Program LIFE 16/ENV/NL/000271 |
Webseite: |
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referierende Projekte: |
Recycling von EPS-Abfall zu re-expandierbarem Polystyrol – EPS-Loop (2003-2005) |
Publikation: |