Studie: Phthalataufnahme von Kleinkindern

Phthalate sind seit über 40 Jahren in der großtechnischen Anwendung. Aufgrund ihrer chemisch-physikalischen Eigenschaften werden sie vor allem als Weichmacher in Weich-PVC eingesetzt. Auch weitere Anwendungsgebiete wie z. B. Zusatzstoffe in Kosmetika, Pharmaka, Textilien, Klebstoffen, Farben oder Pestiziden tragen dazu bei, dass Phthalate ubiquitär  nachgewiesen werden können und somit zu einer unvermeidbaren Belastung der Allgemeinbevölkerung führen.

Die abgeschlossene Studie »Integrated Exposure Assessment Survey – INES« konnte für ein Kollektiv von 50 Erwachsenen aus Bayern die Phthalatexposition über den Lebensmittelpfad nachweisen und quantifizieren.  

Aus experimentellen Untersuchungen an Tieren ist bekannt, dass die toxikologische Wirkung besonders bei juvenilen Tieren zum Tragen kommt.

Ziel der aktuell durchgeführten Studie ist die Untersuchung der täglichen Phthalataufnahme über die Nahrung für die Bevölkerungsgruppe der Kleinkinder. Während die Probandenbetreuung und Probennahme vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) geleistet wird, führt das Fraunhofer IVV die anspruchsvolle chemische Phthalatanalytik durch.

Dafür werden über mehrere Tage Nahrungsduplikate von Probanden gesammelt und daraus erstellte Probenhomogenisate auf Weichmacher analysiert. Die so ermittelten täglichen Aufnahmeraten werden mit den toxikologisch hergeleiteten tolerablen täglichen Aufnahmeraten für die einzelnen Weichmacher verglichen und bilden damit die Grundlage für etwaige Handlungsempfehlungen.