Technologie zum HF-Schweißen von recyclebaren Monomaterial-Verpackungsfolien

FORSCHUNGSPROJEKT

HF-Removal

Herausforderung

  • Forderung nach recyclingfähigen Kunststoffverpackungen
  • eingeschränkte Fügbarkeit von Monomaterialfolien mittels Wärmekontaktschweißen
  • wenige geeignete Materialien für das alternative Hochfrequenz-Schweißen

Forschungsergebnis

  • HF-siegelfähigen Einstofffoliensysteme auf PE- oder PP-Basis
  • Entwicklung eines Siegelwerkzeugs zur Übertragung des elektrischen Feldes in die Folie
  • Entwicklung eines Hochfrequenzgenerators mit variablem Frequenzbereich
  • Konstruktion eines eines flexiblen Hochfrequenz-Fügedemonstrators  

Nutzen

  • qualitätsgerechte Fügenähte auch bei Monomaterialien
  • Verringerung der Fügezeit
  • Minimierung der thermischen Belastung des Packmittels und des Packguts
  • Energie- und Ressourceneinsparung

Herausforderungen für den Fügeprozess durch den Umstieg auf Monomaterialien

 

Um die Recyclingfähigkeit von Kunststoffverpackungen zu erhöhen, werden zunehmend Monomaterial-Verpackungsfolien entwickelt. Allerdings ist die Fügbarkeit von Monomaterialien beim herkömmlichen Wärmekontaktschweißen stark eingeschränkt, da die Wärme von außen in die Fügezone geleitet werden muss und dies zu einem vollständigen Aufschmelzen des Nahtbereichs führt. Neben einer Beeinträchtigung der Nahtqualität und Optik, kann der großflächige Wäremeintrag zu einer Beeinträchtigung sensibler Packgüter führen. Weitere Nachteile sind ein hoher Energieverbrauch und lange Siegelzeiten.


Effiziente Fügetechnologie für Einstoff-Foliensysteme

 

Eine vielversprechende Alternative bietet das Hochfrequenz-Schweißen. Durch die Anregung der Kunststoffmoleküle in einem hochfrequenten elektrischen Wechselfeld ist eine Erwärmung des Folienpackmittels direkt in der Fügezone möglich. Der Schweißprozess zeichnet sich durch eine hohe Schweißgeschwindigkeit, einen geringeren Energieverbrauch als bei herkömmlichen Fügeprozessen und eine nur sehr geringe strukturelle Beeinflussung der zu verbindenden Werkstoffe aus. Das Verfahren ist kostengünstig und verschleißarm. Allerdings ist der Einsatz des Hochfrequenz-Schweißens auf Materialien mit geeigneten dielektrischen Eigenschaften wie z. B. PVC oder PU beschränkt, die für den Einsatz im Lebensmittel- bzw. Konsumgüterbereich häufig nicht geeignet sind.

Ziel des Forschungsprojekte ist es, die Vorteile des Hochfrequenz-Schweißens auch für den industriellen Einsatz bei gängigen recyclingfähigen Monomaterialien auf PE- oder PP-Basis nutzbar zu machen. Dafür werden chemische Modifizierung entwickelt, die die dielektrischen Materialeigenschaften der Monomaterialien verbessern und sie so HF-schweißfähig machen.

Bisher eingesetzte HF-Schweißgeräte bzw. -anlagen im Kunststoffbereich operieren mit einer festgelegten Frequenz von 27,12 MHz. Um eine bedarfsgerechte, dynamische Anpassung der Leistungsparameter während des Schweißprozesses zu ermöglichen, wird ein HF-Generator entwickelt, der in einem flexiblen Frequenzbereich von 27,12 bis 150 MHz arbeitet. 

 

Entwicklung eines flexiblen Fügedemonstrators

 

Im Rahmen des Forschungsprojektes wird ein Fügedemonstrator zum HF-Siegeln von Monomaterialien konstruiert in dem ein neuentwickeltes Siegelwerkezug und der HF-Generator integriert sind. Die technischen Funktionalitäten des Demonstrators berücksichtigen dabei Faktoren, wie konkurrenzfähige Prozesszeiten, eine hohe Nahtfestigkeit, die homogene Erwärmung der gesamten Fügezone sowie das Vermeiden von Temperaturbeeinflussungen auf das Füllgut. Der Demonstrator verfügt über ein Bedienerinterface und eine innovative Maschinensteuerung für eine übersichtliche Prozesssteuerung und flexible Anpassung der Siegelparameter.

Für die zielgerichtete Entwicklung des Demonstrators werden zunächst Eingangsgrößen und Randbedingungen spezifiziert. Anhand dieser Anforderungen wird ein Versuchsaufbau im Kleinsignalbereich von 250 W konzipiert, mit dem die Anforderungen an die spätere HF-Ausrüstung (Werkzeuganordnung, Werkzeuggestaltung, Elektrodengeometrie und -werkstoff) ermittelt werden. Der Versuchsstand dient darüber hinaus der Durchführung von experimenteller Grundlagenuntersuchungen, anhand derer mittels numerischer Simulation relevante Materialparameter der Folien ermittelt werden.

 

Projektinformationen

 

Projektlaufzeit 1. Juli 2022 bis 30. September 2024
Kooperatiosnpartner Technische Universität Chemnitz (Professur für Umformendes Formgeben und Fügen),
IMS Maschinenbau & Entwicklung GmbH,
barthel HF-Technik GmbH,
POLIFILM GmbH,
Spano GmbH Spannsysteme und Normalien
Projektträger
/Zuwendungsgeber:
Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) / Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz